Neue Narrative - positives Storytelling für den Change

Performance Hacks für neue Narrative

vom 9. Dezember 2023

Sind wir blind für die guten Ideen geworden?

Stell dir vor, du sitzt in einem dunklen Kino, umgeben von dramatischen Bildern einer Welt am Abgrund – eine Welt, die von Klimakatastrophen, politischen Wirren und sozialen Krisen heimgesucht wird. Dieses Kino ist kein fiktiver Ort, sondern unsere alltägliche Realität, geprägt von Nachrichten, die uns ständig die düstersten Facetten unserer Existenz vor Augen führen. Ich finde, gerade deshalb ist es jetzt so wichtig, uns zu fragen: Blenden wir vielleicht die hilfreichen Auswege aus, während wir uns im Dunkeln verlieren? Übersehen wir vielleicht entscheidende Chancen und Lösungen, weil wir uns zu sehr auf das Negative konzentrieren?
Vermutlich und deshalb kommen hier meine Performance Hacks für neue Narrative!

Gerade in Zeiten der Krisen gilt es, die Macht von positiven Narrativen zu nutzen

Unsere Gehirne können in einer Polykrise, einer wie wir sie gerade durchleben und die offenbar sogar noch Fahrt aufnimmt, nur noch sehr schwer neue Gedanken zulassen. Diese Beschränkung ist keine Denkfaulheit, sondern vielmehr die Default-Funktion unserer Gehirne. In bedrohlichen Situationen ist das Finden von guten, neuen Ideen aus Energiespargründen nicht vorgesehen. Doch gerade in solchen Zeiten ist es umso wichtiger, bewusst gegen diesen Impuls anzugehen und unseren Fokus neu auszurichten.

Deshalb möchte ich in diesem Artikel bestehen, wie wir unser Denken öffnen und lösungsorientierte Ansätze in unserer Kommunikation über die drängenden Herausforderungen unserer Zeit integrieren können. Es geht darum, Wege zu finden, wie wir trotz der Schwierigkeiten, denen wir gegenüberstehen, kreative und machbare Lösungen entwickeln und fördern können.

Die Macht des Erzählens

Eindrucksvoll manifestiert sich die Macht narrativer Gestaltung in der Geschichte des CO2-Fußabdrucks, der von BP, einst British Petroleum, in den Diskurs gebracht wurde. Ein geschickter Schachzug, der die kollektive Aufmerksamkeit weg von industriellen Emissionen und hin zur individuellen Verantwortung lenkte. Ein Paradebeispiel dafür, wie gezielt gesetzte Erzählungen die öffentliche Debatte beeinflussen können.

Diese Episode verdeutlicht, warum wir uns von einer angstgetriebenen Erzählweise distanzieren und hin zu einer inspirierenden, lösungsorientierten Narration bewegen sollten. Es reicht nicht, lediglich unseren eigenen CO2-Ausstoß zu reflektieren; vielmehr sollten wir Geschichten in den Vordergrund rücken, die kollektive Anstrengungen und kreative Lösungswege aufzeigen. Ein solcher Wechsel in der Erzählstrategie kann eine tiefgreifende Veränderung in unserer Wahrnehmung und unserem Handeln in Bezug auf Umweltfragen bewirken.

In einer Welt, die von ständigen Bedrohungen geprägt ist, reagiert unser Gehirn auf bemerkenswerte Weise. Es schaltet auf einen Modus, der für das Überleben in gefährlichen Situationen gedacht ist – eine Art „Sicherheitsmodus“. In diesem Zustand sind unsere kreativen und innovativen Fähigkeiten jedoch eingeschränkt, da das Gehirn vorrangig auf Gefahrenabwehr ausgerichtet ist.

Diese instinktive Reaktion, die einst lebensrettend war, stellt uns heute vor Herausforderungen: Sie hemmt unsere Fähigkeit, neue Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln. In unserer heutigen, von Krisen heimgesuchten Zeit ist es daher entscheidend, diesen automatischen „Sicherheitsmodus“ bewusst zu überwinden und unsere Denkmuster zu öffnen. Nur so können wir die volle Bandbreite unseres kreativen Potenzials ausschöpfen, um die drängenden Fragen unserer Zeit zu beantworten.

Die Einsicht in die Macht narrativer Strukturen, die unser Denken in Krisenzeiten prägen, bringt uns zu einer wesentlichen Frage: Können wir mit einer datengestützten, hoffnungsvollen Erzählweise den Zyklus der Angst durchbrechen? Hier setzt Hannah Ritchie an, deren Ansatz aufzeigt, dass eine auf Fakten basierende, optimistische Sicht auf Umweltfragen uns aus der Starre der Furcht befreien und zu lösungsorientiertem Handeln inspirieren kann.

Hannah Ritchies positive datenbasierte Erzählstrategie

In einem Meer von düsteren Klimasszenarien eröffnet Hannah Ritchie mit ihrer Arbeit bei „Our World in Data“ einen Lichtblick. Sie nutzt Daten nicht als Instrument der Furcht, sondern als Quelle der Hoffnung und des Fortschritts. Ihre Erzählungen, die auf soliden Fakten basieren, bieten einen erfrischend optimistischen Blick auf den Klimawandel, der uns nicht in Resignation, sondern in Handlungsbereitschaft versetzt.

Durch Ritchies meisterhaften Umgang mit Daten entstehen Geschichten, die weit über bloße Information hinausgehen und uns inspirieren, indem sie aufzeigen, dass Veränderung nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist. Ihre Darstellungen historischer Entwicklungen und positiver Trends sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wir durch eine fundierte, hoffnungsvolle Erzählweise den Zyklus der Angst durchbrechen können.

Für alle, die sich von dieser neuen Perspektive inspirieren lassen wollen, ist Hannah Ritchies TED Talk ein Muss. Trotz ihres charmanten schottischen Akzents, der anfangs ungewohnt sein mag, vermittelt sie eindrucksvoll, wie wir durch positive, datengetriebene Narrative die Fähigkeit der Menschheit zur positiven Veränderung neu entdecken und in die Welt tragen können.

Schritte zum Erstellen lösungsorientierter Geschichten

Die Macht von Narrativen, die unsere Ängste berühren oder unsere Sehnsüchte wecken, ist enorm. Diese Geschichten, getränkt mit Emotionen, prägen unser Denken und Handeln auf tiefgreifende Weise. In einer Welt, die nach Lösungen dürstet, ist es entscheidend, dass unsere Erzählungen nicht nur aufklären, sondern auch eine positive Handlungsmotivation entfachen. Hier sind einige Schritte, wie wir solche Geschichten meisterhaft gestalten können:

  1. Wording, das Veränderung fördert: Unsere Sprache formt unsere Realität. Ein Perspektivwechsel in unserer Wortwahl kann neue Horizonte eröffnen und die Richtung unseres Handelns neu bestimmen.
  2. Von Defiziten zu Möglichkeiten: Es gilt, aus dem Schatten der Probleme herauszutreten und das Licht auf die verborgenen Chancen zu richten, die in jeder Herausforderung schlummern.
  3. Daten als Quelle der Inspiration: Nutze Daten, um zu zeigen, dass Wandel möglich und bereits im Gange ist, und um Hoffnung und Zuversicht zu wecken.
  4. Emotionale Resonanz erzeugen: Eine Geschichte, die Hoffnung sät und Begeisterung entfacht, hat die Kraft, uns zu bewegen und zum Handeln zu inspirieren.
  5. Klarheit und Einfachheit: Eine Geschichte, die komplexe Sachverhalte entwirrt und verständlich macht, öffnet den Blick für das Mögliche und Erreichbare.

Indem wir uns bewusst für eine Sprache entscheiden, die positive Veränderungen vorantreibt, erschaffen wir Narrative, die nicht nur informieren, sondern auch zum Handeln anregen und uns einladen, aktiv an der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft mitzuwirken.

Von Worten zu Taten: Gestalte die Welt durch deine Geschichten

Jetzt, wo wir die Welt der lösungsorientierten Erzählungen erkundet haben, liegt es an dir, diese Ansätze in die Praxis umzusetzen. Versuch dich daran, ein Thema der Veränderung, das dir am Herzen liegt, in eine positive und motivierende Geschichte zu verwandeln.

Beginne mit einer einfachen Übung: Wähle ein Thema, das dich persönlich bewegt, sei es im Bereich Umwelt, soziale Gerechtigkeit, Bildung oder ein anderes Feld, das Veränderung benötigt. Recherchiere zu positiven Entwicklungen oder innovativen Lösungen, die in diesem Bereich bereits Erfolge zeigen. Nutze diese Informationen, um eine Geschichte zu schreiben, die nicht nur die Herausforderungen beleuchtet, sondern auch Hoffnung und Inspiration durch aufgezeigte Lösungen bietet.

Das Ziel dieser Übung ist es, dein Talent für das Erzählen von Geschichten zu schärfen, die zum Handeln anregen und eine positive Sicht auf Veränderung vermitteln. Es geht darum, Herausforderungen als Chancen für kreative Lösungen und innovatives Handeln zu betrachten. Indem wir lernen, die Welt durch eine Brille der Möglichkeiten zu betrachten, können wir nicht nur unser Denken verändern, sondern auch das der Menschen um uns herum.

Lasst uns an diesem neuen Narrativ arbeiten

Einem Narrativ, das von Geschichten des Fortschritts, der Hoffnung und des Wandels erzählt und uns auf dem Weg zu einer besseren Zukunft begleitet.

Das serielle Erzählen, die Sprache unserer Zeit, entfaltet in jeder Szene ein größeres Bild. Genau diese Form werde ich nutzen und in einer mehrteiligen Serie, jeden Samstag, etwas tiefer in das lösungsorientierte Erzählen einzutauchen.

Jede Episode der Serie wird ein eigenes Kapitel sein, das dir zeigt, wie du durch Worte die Wirklichkeit beeinflussen kannst. Diese Reise wird ergänzt durch mein Speaker Retreat, wo du die Möglichkeit hast, das serielle Erzählen praktisch anzuwenden und zu trainieren. Die Speaker-Sneak-Peaks in Hamburg eigenen sich sowohl um einen ersten Anfang zu machen, als auch, wenn du dein Können weiter trainieren können.

Du kannst mich nächsten Samstag hier wieder lesen, wenn ich meine Mini-Serie zum positiven Narrative-Storytelling starte.

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