Warum dein Herzrasen genau das richtige Signal ist
Meine Hände zittern. Mein Mund ist trocken. Mein Puls rast, als hätte ich gerade einen Sprint hingelegt. Und in fünf Minuten soll ich vor 4 Professoren an der Schauspielschule vorsprechen, die mich kritisch beäugen werden. Oh mein Gott hatte ich Lampenfieber, bei meinen Vorsprechen an den Schauspielschulen. ich war Anfang 20 und hatte nur ein Ziel, aber relativ wenig Ahnung davon was eigentlich nötig war, um angenommen zu werden. Und ich hatte noch keine Ahnung, was für eine Superkraft da in mir brodelte.
Kennst du diesen Moment? Die lähmende Sekunde, in der du am liebsten davonrennen würdest? Wenn ja, dann herzlichen Glückwunsch – du bist im Besitz einer der wertvollsten Ressourcen für echte Veränderung: Lampenfieber.
Wenn dein Körper „Nein“ sagt, aber deine Mission „Ja“ schreit
Als ich an der dritten Schauspielschule vorsprach, nachdem mich zwei andere abgelehnt hatten, war etwas anders. Nicht mein Talent hatte sich verändert. Nicht meine Technik. Sondern meine Beziehung zu dem was ich da machte, ich hatte besser verstanden, worum es ging und damit ein ganz anderes Verhältnis zum Lampenfieber.
Bei den ersten beiden Vorsprechen hatte ich verzweifelt versucht, die Nervosität zu bekämpfen. Ich wollte sie wegatmen, wegmeditieren, wegtrinken (ja, einen Schnaps vor dem Vorsprechen – nicht empfehlenswert). Ich sah das Lampenfieber als Feind, als Beweis meiner Unfähigkeit.
Beim dritten Mal hingegen wusste ich: Ich liebe jede Sekunde davon. Nicht trotz, sondern mit dem Herzrasen. Nicht trotz, sondern mit den schwitzigen Händen. Ich verstand plötzlich, dass mein Körper nicht „Lauf weg!“ signalisierte, sondern „Das hier ist wichtig für dich!“
Und genau diese Erkenntnis macht den entscheidenden Unterschied – nicht nur auf der Theaterbühne, sondern für jeden Menschen, der andere bewegen und überzeugen will.
Lampenfieber, der entlarvende Indikator für echte Überzeugung
Später, als professionelle Schauspielerin, machte ich eine verblüffende Entdeckung: Bei Stücken, hinter denen ich zu 100% stand, verwandelte sich das Lampenfieber in pure Energie. Bei Rollen, die ich innerlich ablehnte oder bei denen ich an das Konzept nicht glaubte, wurde es zum quälenden Monster.
Und hier liegt die Lektion für alle Changemaker, Führungskräfte und Menschen, die für Nachhaltigkeit kämpfen: Dein Lampenfieber ist der ehrlichste Indikator, ob du hinter deiner Botschaft stehst.
Lisa Weber, Sustainability Manager in einem Tech-Unternehmen, beschrieb es mir einmal so: „Wenn ich über Quartalszahlen spreche, bin ich ruhig wie ein Bergsee. Wenn ich über nachhaltiges Wirtschaften spreche – ein Thema, das mir persönlich am Herzen liegt – zittern meine Hände. Früher hat mich das verunsichert. Heute weiß ich: Das ist mein Körper, der mir sagt, dass ich hier von meinem echten Kern spreche.“
Die schauspielwissenschaftliche Wahrheit über deine Superkraft
Die Forschung zur Authentizität bestätigt diese Erfahrung: Echte Wirkung entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch das, was Brené Brown als „den Mut zur Verletzlichkeit“ bezeichnet. Es ist die spürbare Spannung zwischen deiner Verantwortung und deiner Menschlichkeit, die andere berührt.
Aus meiner Praxis als Coach für authentische Präsenz weiß ich: Menschen folgen nicht der perfektesten Präsentation, sondern der spürbar authentischsten. Und nichts macht deine Authentizität so spürbar wie dein Umgang mit dem Lampenfieber.
Drei Acting-Tools für Changemaker für Lampen
Wie also nutzt du diese Energie, anstatt von ihr gelähmt zu werden? Hier sind fünf konkrete Techniken, die ich auf der Bühne und mit Führungskräften erprobt habe:
1. Der Impact-Anker Wie schon im „System under Pressure„-Training beschrieben, brauchst du einen klaren übergeordneten Handlungsimpuls. Entwickle einen körperlich verankerten Fokus, der dich an dein strategisches Ziel erinnert.
2. Die Atem-Zentrierungstechnik Vor dem Auftritt: Stell dich aufrecht hin. Atme 4 Sekunden ein, halte 2 Sekunden, atme 6 Sekunden aus. Während du ausatmest, stell dir vor, wie sich dein Gewicht über die Fußsohlen mit dem Boden verbindet. Wiederhole dreimal.
3. Die bewusste Präsenz-Pause Erlaube dir, nach einem wichtigen Punkt einige Sekunden Stille zu halten. Spüre den Raum, atme, nimm wahr. Diese Pause gibt dir Zentrierung zurück und verstärkt gleichzeitig die Wirkung des Gesagten.
Die Transformation beginnt mit Selbstakzeptanz
„Aber“, höre ich oft, „ich will diese Nervosität einfach nicht spüren. Ich will cool und beherrscht wirken.“
Das verstehe ich. Doch die paradoxe Wahrheit ist: Die Akzeptanz deines Lampenfiebers ist der schnellste Weg, um seine lähmende Wirkung zu neutralisieren. Nicht die Abwesenheit von Nervosität macht dich überzeugend, sondern deine Fähigkeit, mit ihr zu tanzen.
Oder wie Miriam Hoffmann, Nachhaltigkeitsstrategin in einem DAX-Konzern, es ausdrückt: „Früher habe ich versucht, meine Leidenschaft für das Thema Klimaschutz zu dämpfen, um ‚professioneller‘ zu wirken. Heute weiß ich: Genau diese Leidenschaft, diese spürbare Dringlichkeit, öffnet die Türen in den Vorstandsetagen.“
Die Schauspielerin im Business – Vom Theater in die Führungsetage
Mein Weg führte mich von der Schauspielschule über die Bühne, bzw. das Fernsehen, bis hin zum Coaching von Führungskräften und Changemakern. Was ich dabei entdeckt habe: Die wirkungsvollsten Führungspersönlichkeiten sind diejenigen, die wie große Schauspieler eine tiefe Kongruenz zwischen ihrer inneren Überzeugung und ihrem äußeren Ausdruck herstellen.
Sie verstehen, was im „Authentische Führung“-Artikel so treffend beschrieben wird: Authentische Führung bedeutet, dein wahres Selbst zu zeigen und gleichzeitig andere zu inspirieren und zu motivieren.
Wenn dein Lampenfieber besonders intensiv wird, ist das kein Zeichen von Schwäche – es ist dein Körper, der dir sagt: „Dies hier ist wichtig. Dies hier berührt deinen Kern.“
Das Geheimnis großer Auftritte liegt in der Vorbereitung
Jede, der schon einmal eine Hauptrolle auf der Bühne gespielt hat, weiß: Die Magie des Moments entsteht durch die unsichtbare Vorarbeit. Wie im „3 Säulen“-Modell aus der Event-Beschreibung deutlich wird, geht es um:
- Sichtbarkeit: Die Fähigkeit, dafür zu sorgen, dass deine Botschaft gehört wird
- Überzeugungskraft: Die Tools, mit denen du Klarheit und Authentizität erzeugst
- Selbstführung: Die gezielte Steuerung deiner inneren Haltung, Emotionen und Wirkung
- Storytelling: Die Kunst, mit fesselnden Geschichten Emotionen zu wecken und Ideen zu verankern
Genau diese Aspekte möchte ich mit dir in meinem kommenden Live-Training „Die Kunst Menschen zu bewegen“ vertiefen. Zwei intensive Abende, an denen du lernst, dein Lampenfieber von einem Hindernis in deinen stärksten Verbündeten zu verwandeln.
Fazit: Dein Lampenfieber ist dein Partner
Lampenfieber verschwindet nie vollständig – und das ist gut so. Es ist die Energie, die du brauchst, um da draußen wirklich etwas zu bewegen. Wenn es besonders intensiv wird, stelle dir nicht die Frage „Wie werde ich es los?“, sondern „Stehe ich gerade zu 100% hinter dem, was ich tue?“
Die wahre Kunst der Überzeugung liegt nicht darin, keine Angst zu haben, sondern diese Energie bewusst zu nutzen, um andere zu inspirieren. Genau wie auf der Bühne geht es im Business darum, nicht perfekt, sondern wahrhaftig zu sein.
Bist du bereit, dein Lampenfieber als Superkraft zu entdecken? Dann lass uns gemeinsam den nächsten Schritt gehen.
Willst du lernen, wie du deine authentische Präsenz nutzt, um wirklich etwas zu bewegen? In meinem kostenlosen 2 mal 2 Stunden Online-Event am 23. & 24.4. „Menschen bewegen“ teile ich die wirkungsvollsten Tools aus meiner Arbeit mit Führungskräften, Gründer und Changemaker.
Jetzt 10-minütigen Check-In-Call buchen und herausfinden, ob das Training zu dir passt →