Wie Changemaker:innen in der Dauerkrise handlungsfähig bleiben
6:30 Uhr. Der Wecker reißt dich aus dem Schlaf, und diese Schwere ist wieder da. Nicht normale Müdigkeit – es ist diese tiefe systemische Erschöpfung. Zwischen ‚kurzen‘ Mail-Checks und ’schnellen‘ Teams-Calls wurden auch am Wochenende wieder Stunden zu Tagen.
Die wahre Last? Nicht die einzelnen Aufgaben zehren an dir. Vielmehr ist es das konstante Wissen um die losen Enden: Neue Regulierungen, die keiner auf dem Schirm hat. Prozesse, die dringend angepasst werden müssen. Teams, die Orientierung suchen. Während ein Großteil der Organisation noch in gewohnten Mustern verharrt – als würden sie Murmeln sortieren, während das Haus brennt.
Burnout-Prävention für Changemaker:innen
Es ist nicht die Arbeitsmenge, die auslaugt. Es ist die kognitive Dissonanz:
- Du siehst die Dringlichkeit, während andere „Business as usual“ betreiben
- Du erkennst Zusammenhänge, musst aber in Silos arbeiten
- Du trägst Verantwortung für Veränderung ohne entsprechende Befugnisse
- Du kennst die nötigen Schritte, aber das System geht andere Wege
Das Transformation-Vacuum
Manchmal fühlst du dich, als würdest du von einem gewaltigen Vacuum verschluckt. Jeder Versuch, Grenzen zu ziehen, wird von der Kraft des Systems überrollt. Der Gedanke „Ich reduziere jetzt auf normale Arbeitszeiten“ klingt gut – bis du merkst, dass selbst die Reduktion auf ’nur noch‘ 9 Stunden mehr Kraft kostet als die gewohnten 12+.
Aber das Härteste daran? Du kannst gar nicht anders. Denn das Projekt, die Vision, an der du arbeitest, ist so fundamental wichtig und nachhaltig relevant – auch für dich persönlich – dass es unmöglich erscheint, deine eigenen Ziele davon zu trennen. Die Transformation, die du vorantreibst, ist nicht einfach nur ein Job. Sie ist Teil deiner persönlichen Mission, deiner Identität.
Und genau hier liegt die eigentliche Herausforderung: Wie bleibst du handlungsfähig, wenn die Grenze zwischen persönlicher Mission und systemischer Überlastung verschwimmt? Wenn jede Grenze, die du ziehst, sich anfühlt wie ein Verrat an deiner eigenen Vision?
Der Weg aus der Erschöpfungsspirale
Eine paradoxe Erkenntnis zeigt sich: Gerade weil deine Mission so wichtig ist, musst du anders mit deiner Energie haushalten. Ein ausgebrannter Change Leader ist ein unwirksamer Change Leader.
Von taktischem Troubleshooting zu strategischer Steuerung
Stell dir vor, du stehst nicht mehr mitten im System, sondern betrachtest es von einer Anhöhe. Plötzlich erkennst du:
- Wiederkehrende Muster statt Einzelkrisen
- Schlüsselpositionen mit echter Hebelwirkung
- Potenzielle Verbündete, die wie du die Zusammenhänge sehen
Der Unterschied? Du wechselst von der Feuerwehr zum strategischen Spielmacher. Statt an zwanzig Stellen gleichzeitig zu löschen, identifizierst du die drei Punkte, an denen du das System nachhaltig verändern kannst.
Acting Tools für nachhaltige Präsenz
Wie bleibst du in dieser strategischen Position, wenn um dich herum das System brennt? Hier kommen zwei zentrale Techniken aus der Schauspielkunst ins Spiel:
Die „Over All Action“
Wie Schauspieler:innen in emotional aufgeladenen Szenen brauchst du einen klaren übergeordneten Handlungsimpuls. Deine „Over All Action“ ist dein innerer Kompass – sie erinnert dich an dein strategisches Ziel, jenseits des aktuellen Feuers.
Ein konkretes Beispiel: Der „Impact-Anker“
Stell dir vor: Du stehst vor dem Management Board. Wieder einmal droht die Diskussion in operative Details abzudriften, während die strategischen Weichenstellungen warten. Das ist der Moment für deinen vorbereiteten Anker.
1. Phase : Die ursprüngliche Verankerung
- Ziel als Handlung: „Ich bringe Klarheit in komplexe Systeme“
- Körperliche Bewegung: Du stehst aufrecht, führst beide Hände vor deinem Körper zusammen, als würdest du verstreute Elemente sammeln und zu einem klaren Bild vereinen
- Training: Dies übst du wiederholt in ruhigen Momenten, visualisierst dabei konkrete Situationen, in denen du Komplexität erfolgreich aufgelöst hast
2. Phase: Die Reduktion
- Die große Bewegung wird zunächst zu einem dezenten Zusammenführen der Fingerspitzen
- Dann zu einem kurzen, gezielten Druck von Daumen und Zeigefinger
- Schließlich zu einer minimalen Bewegung, die niemand bemerkt, aber die du deutlich spürst
3. Phase: Der Live-Einsatz Mitten in der hitzigen Boardroom-Diskussion:
- Aktiviere deinen Anker durch die minimalisierte Bewegung
- Spüre sofort die Verbindung zu deiner strategischen Klarheit
- Handle aus dieser verankerten Position heraus
Der Unterschied? Statt dich vom Detailsog mitreißen zu lassen, bleibst du bei deiner „Over All Action“ – Komplexität in Klarheit zu verwandeln.
Von der Theorie zur verkörperten Praxis
Kennst du das? Du hast diverse Leadership-Bücher gelesen, warst auf Seminaren – und findest dich trotzdem in der nächsten Krise wieder in der operativen Falle. Warum? Zwischen intellektuellem Verstehen und verkörpertem Können klafft eine entscheidende Lücke.
Diese Lücke schließt du nicht durch weitere Theorien, sondern durch:
- Intensives körperliches und emotionales Training
- Bewusstes Rehearsal deiner strategischen Interventionen
- Echtes Erleben deiner neuen Führungsposition
5-Tage Fokus-Coaching im Cantal: Dein Raum für nachhaltige Transformation
In der kraftvollen Berglandschaft des französischen Cantal erwartet dich ein Format, das Acting Tools und strategisches Leadership auf einzigartige Weise verbindet:
- Tiefgreifende Integration von Acting und Leadership Tools
- Nachhaltige Verankerung deiner strategischen Position
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